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АвторKyбep (Нерегистриран) 
Публикувано18.12.04 00:31  



и меланхолиЧно.Писало го е бЪлгаско дете.
Aufsätze zum Thema: Bulgarien (9. Klasse)


ICH UND BULGARIEN

Bulgarien ist ein osteuropäischer Staat, der seit dem Jahr 681 existiert. Die bulgarische Geschichte ist voll von Abenteuern und Unglück. Zweimal war Bulgarien unter fremder Herrschaft. Aber die Bulgaren haben sich befreit. Aus Bulgarien kommen Vasil Levski, Christo Botev, Ivan Vasov, John Atanasov und andere. Ich komme auch aus Bulgarien. Ich existiere seit 15 Jahren. Ich habe keinen bulgarischen Roman geschrieben. Ich habe noch gegen niemanden gekämpft. Ich wohne ruhig bei meinen Eltern, meinem Bruder und meiner Katze. Also, ich und Bulgarien sind uns nicht besonders ähnlich. Erstens bin ich etwas jünger und zweitens hat Bulgarien keine Katze, sondern viele Hunde, die die Straßen bewohnen. Trotzdem weiß ich, dass ich Bulgarin bin. Bulgarien weiß das auch. Wir beide wissen mehr als ein großer Teil der Welt, der weder eine Ahnung hat davon, wo sich Bulgarien befindet, noch wo ich mich befinde.
Ich und Bulgarien sind keine Freunde und keine Geschwister. Wir sind miteinander verbunden, weil ich will, nicht weil in meiner Geburtsurkunde „Bulgarin“ steht. Als ich kleiner war, ungefähr zwei Jahre alt, wusste ich nicht, was es bedeutet, einen Bruder oder eine Schwester zu haben. Als ich größer wurde, wusste ich nicht, was es bedeutet, Freunde zu haben. Jetzt habe ich einen Bruder und genug Freunde, mit denen ich manchmal Konflikte habe. Ich habe aber nur ein Heimatland, mit dem ich mich nie streite. Trotzdem kann ich nicht erklären, was es bedeutet, aus Bulgarien zu kommen.

Man kommt aus dem Land, wo man sich zu Hause fühlt. Das müsste stimmen, aber in meinem Fall stimmt es nicht. Ich liebe meine Familie. Ich wohne in Bulgarien und muss zugeben, dass ich mich nirgendwo so gemütlich gefühlt habe wie in unserem Appartement. Meine Verwandten wohnen in Bulgarien. Trotzdem könnte ich nie sagen, dass ich mich zu Hause fühle. Es ist unmöglich sich zu Hause zu fühlen, wenn es immer einen Krieg zwischen dem Volk und der Regierung gibt. Ich habe die Nase voll! Politik ist eine dumme Sache und hat nichts mit meiner Hausaufgabe in Geschichte zu tun. Damit sollen sich nur die alten Quatschtanten und die dicken glatzköpfigen Männer beschäftigen, die sich jeden Freitag im Parlament streiten. Ich sage es nur nebenbei: In Bulgarien gibt es keine Gerechtigkeit, keine Justiz, keine Sauberkeit, keine Gleichheit und vor allem keine Brüderlichkeit. Jeder denkt nur an sich selbst und an seinen Bauch. Trotzdem komme ich aus Bulgarien und freue mich darüber.

Man kommt aus dem Land, dessen Volk man liebt und dessen Geschichte man gern lernt. Sechs Jahre habe ich in der Schule bulgarische Geschichte gelernt. Zuerst hörte ich der Lehrerin zu. Alles klang wie ein Märchen. Tapfere Slawen und Urbulgaren kämpften gegen Feinde wie Byzanz und die Türkei. Alles war so spannend. Diese Leute glaubten an so interessante Götter. Diese Leute haben die kyrillische Schrift erfunden. Ach, ich war stolz auf mein Volk! Das letzte Jahr war aberein furchtbarer Krach. In der 6. Klasse lernte ich die Geschichte der Bulgaren, nachdem sie sich aus der Osmanischen Herrschaft befreit hatten. Im Jahr 1878 wurde Bulgarien frei. Happy end! Super! Toll! Prima! Wie bitte? Ein Kongress? Was bedeutet „Kongress“? In Berlin? Wo liegt denn Berlin? Bismarck? Wer ist dieser Kerl? Kanzler? Nein. Ich verstehe nicht. Die paar Sätze, die ihr schon gehört habt, beschreiben das ganze Durcheinander in meinem Kopf. Bulgarien war ein großer Staat. Plötzlich wurde es sehr klein. Warum? Nur weil ein Kanzler aus Eisen es so gesagt hat? Natürlich war es nicht nur seine Schuld, aber das entschuldigt niemanden. So dachte ich, als ich 12 Jahre alt war. Bis dahin habe ich den Geschichtsunterricht so gern gehabt, obwohl ich alle Daten so schnell vergesse. Seit meinem zwölften Jahr begann ich an mein Volk zu denken. Wie ist es möglich tapfer zu sein und plötzlich faul zu werden? Eigentlich ist „plötzlich“ nicht das richtige Wort. Völker ändern sich eins nach dem anderen, wenn ich so sagen darf. Das lässt sich nicht verstehen, aber es hat viel mit meinem Volk zu tun. An allen Kriegen hat Bulgarien teilgenommen. Nach jedem Krieg wurde es kleiner oder größer. Aber am Ende war es bestimmt kleiner als vor der Osmanischen Herrschaft. Das Durcheinander in einem Kopf wurde noch größer. Ich wusste nicht, was ich denken sollte. Sind die Bulgaren tapfer? Sind die Bulgaren faul? Liebe ich immer noch Bulgarien? Auf diese Fragen kann ich noch keine klaren Antworten geben. Ich zittre vor diesen Fragen auch nicht. Jetzt weiß ich, dass sich die Bulgaren verändert haben. Sie haben so viele Kämpfe zu Unrecht verloren, dass sie jetzt keine Lust mehr auf Kämpfen haben. Ich verstehe nicht, warum das Ganze noch lange dauern soll. Seit diesem dummen Berliner Kongress sind schon so viele Jahre vergangen. Man muss nach vorne sehen. Wenn meine Ururur…großeltern gesagt hätten: „Ach, warum sollen wir kämpfen? Die Osmanen sind so viele!“, dann würden wir heute nur Tarkan hören und fünfmal täglich unsere Füße waschen. Ich will kämpfen. Es gibt immer etwas, wogegen man kämpfen muss. Also, ich habe mit den meisten Bulgaren, die noch lebendig sind, nichts zu tun. Trotzdem komme ich aus Bulgarien und freue mich darüber.

Nach zwei großen Seiten habe ich keine Lust mehr, meine Gedanken noch zu klären. In diesem Moment will ich eigentlich mit allem schimpfen. Ich und Bulgarien? Bulgarien und ich? Das sind die Fragen. Zwei Seiten lang sind die Antworten. Das ist ja furchtbar. Man kann alles mit ein paar Wörtern sagen. Bitte, ignoriert meine Hausaufgabe. Meine neue Hausaufgabe beginnt mit dem nächsten Satz.

Ich komme aus Bulgarien, weil ich will. Ich verlasse Bulgarien, weil ich nicht will. Ich kämpfe um die Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit meines Volkes. Ich fahre nach Westen, um nach Osten zu kommen, denn die Erde ist rund, soweit ich mich erinnere.

Wanja Beeva, 9 E



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