CHRYSANTHEMEN
Wenn die weiten Felder
all ihr gold verlieren,
fuhln wir, wie es langsam
Herbst wird – und wir frieren,
Chrysanthemen
werden dabei niemals fehlen,
und sie leuchten
tief in unsern Seelen,
und sie leuchten
tief in unsern Seelen.
Chrysanthemen, stolze Chrysanthemen,
jede eine weinende Prinzessin.
Ach, warum, warum, ihr Chrysanthemen,
sprecht ihr nur vom Abschiednehmen?
Wenn die Rosen gehn, bluht ihr.
Wenn im tiefen Sommer
noch die Becher kreisen,
sehen wir die Schwalben
bald gen Suden reisen,
Chrysanthemen,
sagen, jede Zeit mub(s) enden.
Wenn wir doch den Sommer
einmal halten konnten,
wenn wir doch den Sommer
einmal halten konnten!
Chrysanthemen, stolze Chrysanthemen,
jede eine weinende Prinzessin.
Ach, warum, warum, ihr Chrysanthemen,
sprecht ihr nur vom Abschiednehmen?
Wenn die Rosen gehn, bluht ihr.
Ewig werden Menschen
nach dem Gestern fragen,
heib(s)e Sommertraume
in den Winter tragen,
Chrysanthemen
stehen stumm an unsern Wegen,
lacheln uns in Nebel,
trosten uns im Regen,
lacheln uns im Nebel,
trosten uns im Regen.
Chrysanthemen, stolze Chrysanthemen,
jede eine weinende Prinzessin.
Ach, warum, warum, ihr Chrysanthemen,
sprecht ihr nur vom Abschiednehmen?
Wenn die Rosen gehn, bluht ihr.
Chrysanthemen, stolze Chrysanthemen,
jede eine weinende Prinzessin.
Ach, warum, warum, ihr Chrysanthemen…
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