Was waren die German 1000 Guineas am Sonntag in Düsseldorf für eine Gala des Stalles von Peter Schiergen! Drei Pferde hatte der Asterblüte-Coach in das mit 125.000 Euro dotierte Gruppe II-Rennen über 1600 Meter geschickt. Noch nie zuvor war dem Kölner ein Volltreffer im ersten Klassiker für die dreijährigen Stuten gelungen. Doch seit Sonntag ist das Geschichte!

Das Spektakel auf dem Grafenberg wurde zu einer Via Triumphalis des Schiergen-Quartiers. Aber es war nicht die heiße Favoritin Love Academy, die hier den Höhepunkt ihrer Karriere markierte. Sondern die im Besitz des bulgarisches Stalles Litex stehende Pivotal-Tochter Briseida!

Mit ihr hatte man im dreiköpfogen Schiergen-Aufgebot am wenigsten gerechnet. Zwar wusste man nach einigen starken Vorstellungen im vergangenen Jahr um die Qualitäten der Lady. Aber als einzige Saisondebutantin schien der Weg zu einem klassischen Triumph doch extrem steinig.

Doch Briseida überrollte mit unglaublichem Speed die Konkurrenz unter dem englischen Gastjockey Martin Dwyer. Lange führte Global Rose das Feld an, auch Every Day, Picobella, Rosenreihe und Love Academy, die immer außen galoppierte, waren in guten Positionen auszumachen. Die spätere Siegerin ging im Mittelfeld, während die Co-Favoritin Love Of Dubai ebenso wie ihre Landsmännin Tathkaar ganz hinten lag. Tathkar wurde in vorentscheidender Phase sogar noch reiterlos. Sie rutschte weg, auch Sutra verlor kurz den Rhythmus.

Im Einlauf verteidigte sich kurz noch Every Day, aber dann tauchte innen Rosenreihe auf. Die Wittekindshoferin, ebenfalls aus dem Schiergen-Stall unter Filip Minarik, hatte schon einen Vorteil.

Doch dann tauchte aus dem Nichts Briseida (212:10) auf und bekam den klassischen Sieg noch sehr locker gegen die tapfere Rosenreihe geregelt. Dritte wurde mit viel Speed die spät gebrachte Love Of Dubai vor der aus bester Lage nicht weiterziehenden Favoritin Love Academy. Auch Manipura war als Fünfte nicht weit weg.

Damit war Peter Schiergen mit seinen Stuten Erster, Zweiter und Vierter! "Mit Briseida war von meinen Stuten eigentlich am wenigsten zu rechnen, aber sie war fit und hatte auf dieser Bahn ja auch schon gewonnen", erläuterte der Trainer. "Sie geht nun in ein Grupperennen in Hamburg. Rosenreihe hat sich ebenfalls sehr gut verkauft, während Love Academy zum Schluss etwas die Spritzigkeit gefehlt hat."

"Am Anfang konnte Briseida nicht mitgehen aber dann packte sie im Einlauf riesig an", war Martin Dwyer von Briseida beeindruckt. Filip Minarik sagte über Rosenreihe: "Wir hatten einen idealen Rennverlauf, kurz habe ich an den Sieg geglaubt, ehe die Gegnerin noch kam."