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Тема Положителна статия за България
Авторder Spiegel (Нерегистриран) 
Публикувано07.07.02 21:21  



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Ето и текстът, ама кофти с тея умлаути :



Goldenes Ghetto

Mit Hilfe des Tourismus will die Regierung in Sofia das Land für die EU fit machen: Urlaub am Schwarzen Meer ist in diesem Jahr der Renner der Saison.

Mini-Taxis mit Solarantrieb cruisen wie aufgeregte Mückenschwärme hin und her, vorbei an großzügig angelegten Pool-Landschaften und aufgemotzten Hotelburgen mit verspiegelten Fassaden. Wie Vorboten eines neuen, prächtigen Zeitalters erscheinen die Bettenpaläste am Slatni Pjaschasi, dem Goldstrand, nördlich von Warna. Der sozialistische Mief von einst ist Vergangenheit - willkommen in der Zukunft.

Indes: Anders als in den weitaus bekannteren Urlaubszentren am Mittelmeer stören im renommiertesten bulgarischen Badeort keine grölenden Sangría-Horden, keine zugedröhnten Techno-Kids die Idylle. Unter Schirmmütze oder Sommerhut geht es hier eher gemächlich zu. Vor allem Rentner und junge Familien aus Deutschland haben den dicht bewaldeten Küstenstreifen für sich entdeckt. Ruhig, aber in Massen.

In seinem Büro bei der Gemeindeverwaltung von Warna, der größten Stadt an der Küste, lehnt sich Bürgermeister Kiril Jordanow zufrieden zurück. Stolz preist er die Vorzüge der heimischen Badeorte: "Unsere Strandbäder sind nicht so zugebaut wie die in Spanien."

Bulgarien ist in diesem Jahr der große Gewinner der alljährlichen Ferientrecks. Während Buchungsrückgänge den Reiseunternehmern anderswo die Saison verhageln - der Inbegriff des Massentourismus, Mallorca, muss bei deutschen Urlaubern Einbußen bis zu 42 Prozent verschmerzen -, erleben die Seebäder an der feinsandigen Schwarzmeerküste eine Renaissance.

Schon zu Zeiten von KP-Chef Todor Schiwkow, dem treu ergebenen Vasallen des Sowjetimperiums, aalten sich an dem 354 Kilometer langen Küstenabschnitt Sonnenanbeter aus dem gesamten Ostblock. Mancher Gast aus den neuen Ländern wird da nostalgisch. "Wir sind hier schon in den siebziger Jahren herumspaziert", erinnert sich etwa das Ehepaar Stiller aus Wismar.

Und heute? Ein wenig schimmert noch immer der alte Schlendrian durch. Abgebrochene Türknäufe oder defekte Toilettenspülungen seien in einem Vier-Sterne-Hotel zwar ärgerlich. "Dafür haben wir aber Verständnis", konzedieren die Stillers, "wir wissen ja, wie das bei uns war."

Nach langer Flaute liegt Bulgariens Schwarzmeerküste wieder voll im Trend: Deutsche Reiseanbieter können sich in diesem Jahr voraussichtlich über kräftige Zuwächse bis zu 30 Prozent freuen. Und die Deutschen kommen gern, ob aus Ost oder West. In Zeiten hoher Arbeitslosigkeit und täglichem Ärger mit dem Teuro lockt das Balkanland mit Billigangeboten.

Ehrgeizig buhlen Ferienorte wie Gold- und Sonnenstrand, Albena oder Elenite mit Bungee-Springen, überdimensionalen Trampolins oder Fahrten im restaurierten russischen Oldtimer um die Gunst der Gäste aus dem devisenstarken Ausland. Doch der frische Glanz reicht nicht sehr weit. Unmittelbar hinter den mit Krediten deutscher Reiseveranstalter auf den neuesten Stand gebrachten Hotelanlagen, die bereits zu 96 Prozent in privater Hand sind, findet sich das, was vom real existierenden Sozialismus übrig blieb - heruntergekommene Wohnblöcke, von Schlaglöchern perforierte Straßen. Vor dieser Kulisse wirken die Touristenkomplexe wie goldene Ghettos.

Denn noch hat Bulgarien wirtschaftlich hart zu kämpfen. Die nach den Wahlen im Juni 2001 gebildete Regierung des ehemaligen Zaren Simeon II. aus dem Hause Sachsen-Coburg und Gotha heimst gute Noten für ihren marktliberalen Wirtschaftskurs ein. Für 2002 sagt das Wiener Institut für Internationale Wirtschaftsvergleiche ein Wachstum von vier Prozent voraus - damit liegt das einstige Sorgenkind Osteuropas im fünften Jahr hintereinander auf Wachstumskurs.

Doch vielen Bulgaren hat sich noch immer der Hungerwinter von 1996/97 ins Gedächtnis gebrannt. Damals war der Staat fast bankrott, die Wirtschaft

lag am Boden, die Inflation kletterte 1997 auf mehrere hundert Prozent.

Nicht einmal die ersten Erfolge der Stabilitätspolitik konnten die Bulgaren aus ihrer Verbitterung befreien. Dafür hatte der Regierungschef und einstige Zar nach seiner Rückkehr aus dem spanischen Exil allzu große Versprechungen gemacht.

Doch ein Jahr nach seinem triumphalen Wahlsieg ist die Arbeitslosenquote mit etwa 18 Prozent nach wie vor eine der höchsten in Osteuropa. Etwa jeder fünfte Bulgare, schätzt die Weltbank, lebt unterhalb der Armutsgrenze. "Mit 70 Lew (rund 36 Euro) kann ich nicht durchkommen", klagt Ginka Gatjewa, 78. Zwischen T-Shirt-Läden und Eisbuden bietet sie den Gästen aus dem Westen Tüten mit Sonnenblumenkernen an.

Weil den meisten Bulgaren die Reformen zu langsam greifen, musste Simeons Regierung in den letzten Monaten einen dramatischen Popularitätsverlust hinnehmen. Sprachen unmittelbar nach Amtsantritt im vergangenen Juli noch 51 Prozent den Ministern und ihrem blaublütigen Chef das Vertrauen aus, schrumpfte deren Anteil im Mai auf ganze 24 Prozent. "Die Erwartungen", konstatiert Meinungsforscherin Marchella Abratschewa vom Umfrageinstitut Gallup, "waren einfach zu hoch."

Inzwischen sind auch die Prognosen der Regierung realistischer geworden und die lautstark verkündete Hoffnung auf einen EU-Beitritt noch während der anstehenden Erweiterungsrunde längst begraben: "Wir müssen erst einmal unsere Hausaufgaben machen", räumt Vize-Wirtschaftsminister Dimitar Hadschinikolow ein. Im Vergleich zu den anderen Kandidaten wie Ungarn und Tschechien hinkt das Acht-Millionen-Einwohner-Land deutlich hinterher.

Dennoch arbeitet die Regierungsmannschaft, in der auch zwei im Westen ausgebildete Finanzfachleute sitzen, mit voller Kraft an dem ehrgeizigen Ziel EU-Beitritt. Große Hoffnungen richten sich dabei auf den Tourismus. Zwar macht das Geschäft mit den Urlaubern zurzeit nur knapp acht Prozent des Bruttoinlandsprodukts aus, doch soll dieser Anteil in den nächsten Jahren kräftig steigen. Statt der 2,8 Millionen Besucher, die im vergangenen Jahr ins Land kamen, sollen es demnächst 10 Millionen werden.

Optimistisch verweist der für Tourismus zuständige Vizeminister Hadschinikolow auf die zahlreichen Heilquellen, die bislang von westlichen Urlaubern kaum besucht würden. Doch nicht nur Badegäste sollen dem Land die wertvollen Deviseneinnahmen bescheren, auch Skifans aus dem Westen könnten sich bald in den bulgarischen Bergen tummeln.

Warnas Bürgermeister Jordanow hält noch eine andere Lösung parat, um die Saison zu verlängern: Mit Hilfe einer deutschen Investorengruppe soll am Schwarzen Meer bald ein Zentrum für Plastische Chirurgie entstehen. Baden, so Jordanow, könne man nur im Sommer, "den Körper zu optimieren ist das ganze Jahr über möglich". MARION KRASKE









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© DER SPIEGEL 27/2002
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* Положителна статия за България der Spiegel   07.07.02 21:21
. * Re: Положителна статия за България !   08.07.02 02:34
. * Re: Положителна статия за България steinbock   08.07.02 13:47
. * Re: Положителна статия за България !   08.07.02 14:43
. * ! Uzun   11.07.02 15:28
. * Re: ! steinbock   13.07.02 11:20
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